Jungzuechter (Coconut Kiss)

   


 

Hier erst einmal eine Erklärung, denn: Was sind Jungzüchter überhaupt?

Unter Jungzüchter versteht man junge Leute zwischen 6 und 25 Jahren, die sich mit allem rund ums Pferd (oder in meinem Fall Pony ;) ) beschäftigen. Als Jungzüchter lernt man auf verschiedenen Lehrgängen vieles über die Haltung, die Fütterung, die Fortpflanzung, die Anatomie, die Pflege und natürlich besonders die perfekte Präsentation eines Pferdes. So kann man sein Wissen über die wunderbaren Vierbeiner erweitern und sie besser kennenlernen. Dadurch, dass man einfach besser über diese Tiere bescheid weiß, versteht man ihre Verhaltensweisen besser.
Ich finde die Förderung der Jungzüchter sehr gut und auch wichtig, denn wir sind schließlich die Zukunft der Pferdehalter und -züchter! Und wir wollen´s ja auch richtig machen... :)

Aber nur Jungzüchter sein ohne Gemeinschaft, Herausforderung und Antrieb ist ja auch langweilig! Deswegen werden die sogenannten Jungzüchterwettbewerbe veranstaltet. Und die laufen folgendermaßen ab. Also zuerst werden wir Teilnehmer in Pferderassen (Pony, Kaltblut, Warmblut und Haflinger) und in Altersgruppen eingeteilt. Diese ist von Wettbewerb zu Wettbewerb unterschiedlich. Manchmal darf man auch erst ab einem bestimmten Alter teilnehmen, wie zum Beispiel auf dem ZLF (Zentral-Landwirtschaftsfest) in München. Da muss man mindesten 14 Jahre alt sein. Aber allgemein sehen sie so aus:

Altersklasse I:            6-13 Jahre
Altersklasse II:         14-17 Jahre
Altersklasse III:       18-25 Jahre

Dann müssen wir 3 Teilprüfungen bewältigen: das Pferdebeurteilen, das Vormustern und den Theoriebogen!
Jungzüchter von ganz klein bis ganz groß!
Jungzüchter von ganz klein bis ganz groß!

  


 


Das Pferdebeurteilen:Das Beurteilen

Zuerst wird ein Pferd von den Richtern und den Teilnehmern gemeinsam beurteilt. Das hat den Sinn, den Bewertungsstil der sich immer ändernden Richtern einschätzen zu können und zu erkennen, auf was sie besonders wert legen oder was ihnen gefällt beziehungsweise nicht gefällt. Danach sind wir dran und bewerten alleine 3 weitere Pferde ohne die Hilfe der Richter. Das Ziel ist es nun in so vielen Notenvergaben wie nur möglich mit den Richtern übereinzustimmen. Auf dem Bild sieht man das Beurteilen. Trotz der großen Gruppe wird einzeln gearbeitet und das Tier von allen Seiten betrachtet.
Der Bewertungsbogen sieht wie folgt aus: (Beispiel: Bayerns Jungzüchter)

Hier trägst du deine Startnummer, deinen Namen und deinen Zuchtverband ein.

Die 4 Spalten sind für das Vorbeurteilungspferd (grau unterlegt) und für die Pferde 1, 2 und 3 vorgesehen.

In den grau unterlegten Spalten trägst du deine eigene Beurteilung ein.
In der Spalte links daneben steht die Beurteilung der Richter. In der Spalte rechts daneben steht die Abweichung.


Du bewertest den Rasse- & Geschlechtstyp, den Kopf, den Hals, die Schulter & Sattellage, den Rücken & die Kruppe, die Vordergliedmaßen, die Hintergliedmaßen, die Gangkorrektheit, den Schritt, den Trab und den Gesamteindruck & die Entwicklung.

Hier steht die Summe der Abweichungen und die Gesamtabweichung.

Die Punkte ergeben sich aus der Differenz von 100 und deiner Gesamtabweichung. Je höher die Punkte, desto besser.

Die Noten 0,1,2,3,4,5,6,7,8,9 und 10 werden immer ganz vergeben.

 


 


Das Vormustern:

Beim Vormustern geht es darum sein Pferd oder Pony so gut wie nur möglich an der Hand im Schritt und im Trab vorzustellen. Man sollte versuchen die Stärken des Tieres zu betonen und herauszubringen. Deswegen muss man vor seinem eigentlichen Auftritt im Ring sein Pferd ein bisschen kDie Schlussaufstellung mit Stefanie Abelennen lernen, also vorher ein wenig Probe führen und laufen. So erkennt man, was man bei der Vorstellung beachten muss, wie zum Beispiel vorsichtig mit den Zügeln umgehen, da es empfindlich am Maul ist, wie sehr der Peitschenführer treiben muss, etc. Man muss immer bedenken, dass man ein fremdes Pferd in die Hand bekommt, also muss man ruhig und einfühlsam mit dem Tier umgehen und sich erst einmal aufeinander abstimmen. Selbst wenn das Pferd ungehorsam ist, nicht perfekt läuft oder steht: Ruhe bewahren! Das macht ein viel schöneres Bild, als wildes Herumgezerre am Zügel oder Schläge aufs Maul. Mach das Beste draus! Die Richter sehen dann ja auch, dass man ein wilderes Pferd an der Hand hat. Der gute Umgang wird mit bewertet.

So, und nun zur eigentlichen Vorstellung:
1. das Pferd im Schritt in den Ring führen und vor den Richter in offener Zuchtposition aufstellen
2. das Pferd, sich selbst und den Peitschenführer kurz vorstellen
3. das Pferd im Schritt ein paar Meter gerade (!!) von den Richtern weg und wieder gerade auf die Richter zu führen
4. gleich im Anschluss 1-2 Runden traben
5. das Pferd wenden (immer nach rechts um das Pferd herum!) und von der anderen Seite vor den Richtern aufstellen
6. kurz warten bis man sich bei dir für die Vorstellung bedankt und FERTIG!

Was bei der Vorstellung zu beachten ist:
- immer korrekt gekleidet sein! D.h. feste Schuhe (Lauf- oder Turnschuhe, keine Chucks - sieht einfach schlampig aus und in denen kann man schlecht laufen), weiße Hose (in der man gut laufen kann, Gürtel nicht vergessen), blauer Verbandspulli oder anderes blaues Oberteil und HANDSCHUHE.
- immer einen Peitschenführer dabei haben, er ist der Motor, nicht der Vorführer, damit dieser immer auf Schulterhöhe bleiben kann und das Pferd nicht herumziehen muss (KOMUNIKATION und EINSPIELEN).
- immer das Pferd über rechts drehen, NIEMALS über link! Das wird sonst teuer... :)
- auf korrekt gefaltete Zügel achten
- etc.



 


Die Theorie:

Dazu gibt es nicht all zu viel zu sagen. Der Theoriebogen setzt sich meist aus einem allgemeinen und einem rassespezifischem Teil zusammen. Die Schwierigkeit ist von Wettbewerb zu Wettbewerb unterschiedlich, man merkt aber trotzdem, dass man sich schon sehr gut auskennen sollte, um hohe Punkte erzielen zu können. Mit Fragebögen der vergangenen Jahre kann man sich darauf sehr gut vorbereiten.